Der Fachschaftsrat Physik hat die Veröffentlichung der “Studie” von Prof. Wiesendanger auf research-gate und ihre Verbreitung durch die Pressestelle der Universität mit Entsetzen zur Kenntnis genommen.
Für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der “Studie” verweisen wir auf die sehr gute Stellungnahme der Coronavirus Structural Taskforce der Universität Hamburg.
Darüber hinausgehend möchten wir uns aber explizit aus der Perspektive von Physik Studierenden äußern. Viele Studierende haben in der Gruppe von Professor Wiesendanger zahlreiche Abschlussarbeiten geschrieben. Wir möchten darauf hinweisen dass die nichtwissenschaftliche Art, Struktur und Arbeitsweise der “Studie” nicht beispielhaft für diese Arbeiten und fachliche Veröffentlichungen der Gruppe ist und nicht auf diese zurückfallen sollte.
Als Studierende möchten wir außerdem explizit verschwörungstheoretische, wissenschaftsskeptische Untertöne in der “Studie” verurteilen. Es kann nicht sein, dass ein Professor der Universität Hamburg in Frage stellt, ob Wissenschaftler weltweit frei forschen oder in einer Art Verschwörung politisch unliebsame Forschung unterdrücken. Wie gefährlich diese Sprachmuster sind zeigt sich in den unzähligen rassistischen und (rechts-)extremistischen Kommentaren als Reaktion auf Prof. Wiesendangers “Studie” in allen Ecken des Internets. Professor Wiesendanger hat hier den Boden bereitet für wissenschaftsfeindliche Verschwörungstheoretiker. Dies wollen wir als von der wissenschaftlichen Methode überzeugte Naturwissenschaftler*innen nicht hinnehmen.
Deshalb verweisen wir des weiteren wohlwollend auf die Stellungnahmen des MIN Dekanats und des AStA der Universität Hamburg.